Eidosmedia ist ein langjähriger Anbieter eines CMS für Print, der beeindruckende Fortschritte im digitalen Bereich gemacht hat, aber in puncto Architektur und technischen Schulden immer noch hintendran ist.
- Das CMS von Eidosmedia setzt sich aus mehreren Teilen zusammen: dem CMS „Méthode“ und dem Digital-Publishing-Framework „Cobalt“, der browserbasierten Benutzeroberfläche „Swing“ und/oder der Windows-Clientanwendung „Prime“.
- Eidosmedia eignet sich am besten für mittelgroße Nachrichtennetzwerke und große Nachrichtenanbieter in Nordamerika und EMEA, die vor allem auf digitale Inhalte setzen, aber auch Printmedien publizieren, oder hochgradig strukturierte Content-Streams veröffentlichen (z. B. Newswires).
- Zu den Kunden zählen Le Monde und Le Figaro (Frankreich), The Times und die Financial Times (UK), die Frankfurter Allgemeine (Deutschland), The Boston Globe und The Washington Post (USA) – die letzten beiden nur als Print.
Eignung
Eidosmedia eignet sich am besten für mittelgroße Nachrichtennetzwerke und große Nachrichtenanbieter in Nordamerika und EMEA, die vor allem auf digitale Inhalte setzen, aber auch Printmedien publizieren, und sich mehr redaktionelle Kontrolle über das digitale Seiten- oder Bildschirmlayout wünschen, als die meisten reinen monitorlosen Content-Management-Systeme bieten würden.
Auf einen Blick
Vor allem geeignet für
Mittelgroße Nachrichtennetzwerke
Auch geeignet für
Große Nachrichtenanbieter
Aktivste Regionen
EMEA, Nordamerika
Offizielle Supportzeiten
Rund um die Uhr
Offiziell unterstützte Sprachen für die Benutzeroberfläche
EN, IT, NL-FL, FR, ES, DE, JA, ZH-CN
Drittanbieter-Sprachunterstützung verfügbar?
Nein
Lizenzmodell
Nicht vom Anbieter offengelegt
Zusammenfassung
Der Fokus des Angebots liegt auf (digitaler) Inhaltserstellung mit Support für Print. Der Anbieter bietet eine optionale Frontend-Verwaltung selbst für die monitorlose Anwendung, aber Funktionen zur Umsatzgenerierung fehlen (Paywall, Abos, Anzeigen).
Technische Basis
AWS, Java, React, PostgreSQL, OpenSearch
Cloud-Modell
SaaS (Einzelinstanz)
Hauptsitz
Mailand, Italien
Anzahl Mitarbeiter
228
Kundenstimmen
- Das System gilt als sehr stabil, mit wenigen bis gar keinen Problemen oder Ausfällen.
- Es kann von einer großen Anzahl gleichzeitig aktiver Redaktionsnutzer verwendet werden.
- Hohe Produktisierung, aber laut Kundenberichten ist das Unternehmen sehr flexibel bezüglich angefragten Produkterweiterungen.
- Nicht geeignet für Inhalte außerhalb von Text und Bildern. Die Videounterstützung beispielsweise ist mangelhaft.
- Fehlende Einblicke in redaktionelle Analysen, z. B. Zeitpläne und Produktivität.
- Für Kunden, die die Lösung immer noch lokal betreiben, ist der Zeitplan für die häufige Veröffentlichung neuer Versionen nicht immer angemessen dokumentiert.
- Das Unternehmen selbst macht manchmal einen undurchsichtigen Eindruck, vor allem in Bezug auf Roadmaps und verschleierte technische Schulden, und scheint nicht sonderlich bedacht darauf zu sein, Informationen an die Lizenznehmer weiterzugeben.
Hintergrund
- Eidosmedia wurde 1999 in Mailand, Italien, gegründet. Seit 2010 steht das Unternehmen im Mehrheitsbesitz einer Reihe von Investmentfonds (aktuell CAPZA mit Sitz in Paris), aber die Geschäftsführung ist weiterhin Anteilseigner. Das Unternehmen hat Niederlassungen in Italien, Deutschland, Frankreich, China, Australien, den USA und im Vereinigten Königreich sowie ein Entwicklungszentrum in Portugal (Porto).
- Das eigentliche Eidosmedia-CMS heißt Méthode und die Digital-Publishing-Komponente ist Cobalt. Außerdem unterstützt das Unternehmen Printmedien mit Méthode Layout and Planning. Die redaktionelle Arbeit erfolgt seit jeher im Windows-Client Prime, was bei vielen Nachrichtenorganisationen nach wie vor der Fall ist, da sich die Redakteure an den Komfort eines Desktop-Clients gewöhnt haben. Einige Kunden setzen mittlerweile jedoch auf die browserbasierte Oberfläche Swing (die keine Implementierung auf Client-Computern erfordert).
- In Swing können Redakteure ihre eigenen Dashboards einrichten, um die meistgenutzten Funktionen immer zur Hand zu haben. Im Gegensatz zu seitenbasierten Systemen wie Arc XP, werden Artikel hier als Inhalte im Baukastenprinzip erstellt (in Absätzen strukturiert) und Sie können eine Vielfalt von Rich-Content-Blöcken einfügen (Bilder, Umfragen und Inhalte aus sozialen Netzwerken). Eidosmedia hat darauf geachtet, kollaborative Funktionen einzubauen. Redakteure können Notizen und Anmerkungen hinzufügen und das CMS hat einen integrierten Chat. Diese komponentenbasierte Art der Texterstellung ermöglicht eine detailliertere Wiederverwendung, was aber vermutlich zulasten des redaktionellen Aufwands und der Komplexität geht, insbesondere für die Ersteller.
- Web- und Printvarianten werden durch sogenannte „Channels“ erstellt, die eine Momentaufnahme des Inhalts generiert, die dann separat bearbeitet werden kann (aber weiterhin mit dem ursprünglichen Artikel verknüpft ist). Ein häufiger Anwendungsfall ist die Erstellung digitaler Inhalte mit einer „kontinuierlichen Frist“, die im Laufe der Berichterstattung aktualisiert werden. Für Printinhalte erstellt ein Redakteur eine Momentaufnahme, die keine digitalen Medien wie Videos enthält und dann weiter an das Seitenlayout angepasst werden kann. Dieser Mechanismus lässt sich auch für verschiedene Editionen oder Sprachen des Inhalts anwenden.
- Cobalt begann als ganzheitliche Websitelösung (mit Vorlagenerstellung im gängigen Freemarker-Framework), aber laut Eidosmedia wird das CMS zunehmend monitorlos und nur über die API genutzt. Eidosmedia stellt mit den APIs einen Frontend-Build als Proof of Concept in React zur Verfügung. Dadurch erhalten Sie im Grunde genommen einen optionalen Seiten-/Bildschirm-Builder, auch im monitorlosen Modus.
- Méthode und Cobalt waren ursprünglich für die lokale Implementierung in einer Java-Server-Architektur gedacht. Eidosmedia bietet die Produkte mittlerweile aber auch als SaaS an, gehostet in AWS.
- Hauptgeschäftlich ist Eidosmedia weiterhin im Bereich Nachrichtenmedien tätig, hat als wichtige Kundengruppe aber auch Finanzdienstleister und mehrere Unternehmens-/Regierungsorganisationen hinzugefügt (etwa die UEFA und die U. S. Library of Congress).
- Mit zwei wesentlichen externen Integrationspartnern für die Projektimplementierung ist das Partnerökosystem immer noch relativ mager. Ob das ausreicht, um für anhaltendes Wachstum zu sorgen, bleibt abzuwarten, aber das Unternehmen hat sich dazu verschrieben, 15 % seines Umsatzes in die Forschung und Entwicklung zu investieren, und hat jüngst ein Entwicklungszentrum in Portugal eröffnet. Ein Großteil dieser Gelder scheint jedoch in die Modernisierung der zugrunde liegenden Architektur (und die Umstellung zu SaaS) geflossen zu sein, statt in die Umgestaltung der redaktionellen Benutzeroberflächen.
Paketumfang (laut Anbieter)
Hauptplattform – d. h. im Produkt enthalten (Ja/Nein/Beta) | Add-on (Ja/Benutzerdefiniert/Drittanbieter) | |
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Content-Lifecycle: erstellen/klassifizieren/bearbeiten/genehmigen/veröffentlichen/umgestalten/archivieren/entfernen
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Ja
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Einfache Verwaltung von digitalen/sprachbasierten/Medien-Assets
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Ja
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Unterstützung für Print-Publishing
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Ja
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Einfaches Neuveröffentlichen in den sozialen Medien
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Ja
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Optionale Module: Formulare/Umfragen/Social-Widgets/usw.
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Ja
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Drittanbieter
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Connector-Bibliothek (OOTB-Connectors, APIs usw.)
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Ja
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CDN-Paket (mit DDOS-Schutz)
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Nein
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Drittanbieter
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Nutzerregistrierung
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Nein
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Drittanbieter
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Aboverwaltung und -abwicklung – digital
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Nein
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Drittanbieter
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Aboverwaltung – Print
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Nein
|
Drittanbieter
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Personalisierung
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Nein
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Drittanbieter
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Anzeigenverwaltung – digital
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Nein
|
Drittanbieter
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Anzeigenverwaltung – Print
|
Nein
|
Ja
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Verwaltung mobiler Apps
|
Ja
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|
Website-Suche
|
Ja
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Content- und Aufgabenplanung
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Ja
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Videomanagement/OVP
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Nein
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Drittanbieter
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Audiomanagement/Podcasts
|
Nein
|
Drittanbieter
|
Datenvisualisierung
|
Nein
|
Drittanbieter
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Kleinanzeigen
|
Nein
|
Drittanbieter
|
Kommentare/Community-Funktionen
|
Nein
|
Drittanbieter
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Newslettererstellung und -verwaltung
|
Nein
|
Drittanbieter
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Benachrichtigungen und Warnmeldungen
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Ja
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A/B-Tests
|
Nein
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Drittanbieter
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SEO
|
Ja
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Verwaltung mehrerer Publikationen mit variabler Vererbung
|
Ja
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Komplexes Klonen von Layouts und Unterwebsites/Unterbereichen
|
Ja
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Durch AR/VR unterstützte Dienste
|
Nein
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Drittanbieter
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Öffentliche Dokumentation
|
Nein
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Online-Foren für Nutzer/Partner
|
Ja
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Regelmäßige Treffen von Nutzergruppen
|
Ja
|
|